Eine klassische Mediation läuft ungefähr so: Zwei Menschen sitzen an einem Tisch, der Mediator hört beiden zu, rekapituliert den Konflikt, hilft zu gegenseitigem Verständnis und bringt die Parteien dazu miteinander zu kommunizieren wie der Konflikt gemeinsam belegt werden kann. Jedoch sind es nicht immer zwei Menschen die eine gespaltene Sicht auf die Dinge haben. Manchmal hat man einen sogenannten inneren Konflikt.

Manchmal sind wir selber in einer Sache hin und hergerissen. Von einfachen Fragen wie „Schoko oder Vanillie“ über „den Job in Düsseldorf oder in Dresden“ bis zu ethischen Dilemmata wie „Abtreibung: Ja oder Nein“ (Zum Thema Dilemmata: http://mediationskomplex.de/dilemma-diskussion). Friedemann Schulz von Thun sprach hier vom „Inneren Team“. Man hat zu einem Thema mehrere verschiedene Haltungen, die in einer konkreten Entschiedung widersprüchliche Entscheidungen verlangen. Sich dann in eine Richtung zu entscheiden heißt gleichzeitig sich gegen die andere entscheiden zu müssen. Dieser innere Zustand kann zu einer Paralyse führen. Man ist dann so gefangen zwischen den Möglichkeiten, dass man gar nichts mehr tut, aus Angst den falschen Schritt zu tun.

Bei Schoko vs. Vanille mag diese Entscheidung schnell gefällt sein. Jedoch nicht bei schwerwiegenden Entscheidungen, die das gesamte Leben verändern werden. Dafür macht es Sinn, jemanden zu haben, der einem hilft die eigenen Gedanken zu sortieren. Dies kann von einem Mediator gemacht werden. Statt zwischen zwei oder mehr Menschen zu vermitteln, vermittelt er zwischen den verschiedenen Anteilen innerhalb eines Menschen. Dabei gibt der Mediator allen Anteilen gleichviel Bedeutung – selbst denen, die wir lieber ignorieren würden. Durch die empathische Begleitung des Mediators können erschreckende eigene Anteile ehrlich und in einem sicheren Rahmen behandelt werden.

 

 

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Ambivalenz Mediation – Zwei Seelen, ach! In meiner Brust!

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